Du sitzt auf einer Bank im Wartesaal
die Hand vor dem Gesicht.
Als kleines Maedchen hat man dir einmal gesagt:
Aus Liebe weint man nicht.
Du sitzt allein mit deinem Koffer hier im kalten Bahnhofslicht.
Und immer wieder sagst du leise zu dir selbst:
Aus Liebe weint man nicht.
Warum laeufst du denn fort
du denkst an ihn
und kommst nicht zur Ruh.
Es fiel ein falsches Wort
dann schlug die Tuere zu.
Man tut sich weh
obwohl man gar nie meint
was man im Zorn so spricht.
Es ist geschehn und du sagst dir
es muss so sein:
Aus Liebe weint man nicht.
Du schaust zur Uhr
bald nimmt ein Zug
dich mit im grauen Morgenlicht.
Wenn du erst fort bist
gibt es nie mehr ein Zurueck:
Aus Liebe weint man nicht.
Doch er hat dich gesucht
auf einmal steht er ratlos vor dir.
Er streicht dir ueber's Haar und sagt: Komm jetzt mit mir.
Du liegst in seinen Armen und weinst vor Glueck
er sieht dir ins Gesicht.
Es tut so gut
wenn er dich troestet und dir sagt:
Aus Liebe weint man nicht.